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Piano music of Adolph Bergt (1822-62)

December 26, 2009 by johnkersey

Piano music of Adolph Bergt (1822-62)
John Kersey, piano
RDR CD53

Audio sample:  Andantino, op 7 no 3 (excerpt)

Price: £18.99. Click the button below to purchase this CD securely online.

Total time: 79 mins 57 secs

Fünf Charakterstücke op.7 (Leipzig, Peters, April 1849)
1. Un poco Moderato (4’29”) 2.  Allegro giocoso (3’23”) 3. Andantino (6’41”) 4. Molto vivace (4’28”) 5. Andante molto moderato (9’24”)

Fünf Clavierstücke op.10 (Leipzig, Breitkopf & Härtel, Oktober 1855)
6. Allegretto vivace (4’34”) 7. Presto (3’39”) 8. Andante con moto (6’47”) 9. Agitato (4’36”) 10. Allegro assai (8’02”)

Fantasiestücke op.9, Heft 1 (Leipzig, Whistling, März 1850)
11. Marcia (12’08”) 12. Maskentanz-Scene (7’12”) 13. Andantino (3’52”)

We are grateful to Dr. Klaus Tischendorf for supplying copies of scores for use in this recording.
Cover picture: Excerpt from the autograph score of Bergt’s “Concert Overture” (1850) (collection Klaus Tischendorf)

Notes on the music by Dr. Tischendorf
Wie im Falle von Heinrich von Sahr (RDR CD 41 und 44), stieß ich auf den Namen des Komponisten Adolph Bergt im Handbuch der Klavier-Literatur von Adolf Prosniz (Bd. 2, Wien 1907). Dort wird er als Hochbegabter Klavierkomponist von großer Innerlichkeit bezeichnet. Prosniz lässt noch eine Liste der gedruckten Werke op. 1-10 folgen, die neben einer Sonate für 2 Klaviere (op.1) und drei Opera zu vier Händen (op.3, 6 und 8), auch sechs Werke für Soloklavier enthält. Sucht man im Internet nach Adolf Bergt, so geistert ein offenkundig mehrfach aufgelegtes Trio für 3 Fagotte durch die Seiten, das noch heute bei Hofmeister greifbar ist. Sonst keine weiteren Informationen. In einigen grösseren Bibliotheken sind vereinzelt Drucke vorhanden, allerdings nicht alle der von Prosniz genannten. Bislang nicht nachweisbar sind die Ballade op.5 und die vierhändigen Capriccios op. 6 und 8; ferner das zweite Heft der Phantasiestücke op.9.

In der deutschsprachigen Musiklexikographie taucht Adolph Bergt letztmals 1929 in der 11. Auflage von Hugo Riemanns Musiklexikon, mit folgenden dürren Worten auf:
Bergt, Adolf, *1822 zu Altenburg, †29. August 1862 zu Chemnitz (durch Selbstmord), war ein hochbegabter Musiker, besonders auf dem Gebiete der Komposition für Klavier (Sonaten, Charakterstücke).

Neben dem falsch geschriebenen Vornamen und der irreführenden, offenbar falsch abgeschriebenen Formulierung Sonaten, bietet Altmann als Bearbeiter des Riemann, so gut wie keine Information. Man muss ein halbes Jahrhundert weiter in die Vergangenheit vordringen, um ein wenig mehr zu erfahren. Das Musikalische Conversations-Lexikon von Mendel-Reissmann (Bd. 1, 1880, S.557) liefert Folgendes:
Bergt, Adolph, geboren im J. 1822 zu Altenburg, war der Sohn des dortigen Musikdirectors Benjamin Fürchtegott B., durch den er, noch Gymnasiast, gründlich musikalisch ausgebildet wurde. Er spielte bereits mehrere Instrumente und zeigte hervorragendes Compositionstalent, als er 1838 nach Chemnitz ging und behufs weiterer praktischer Ausbildung daselbst in das städtische Orchester des Musikdirectors [Wilhelm August] Mejo trat. Von 1847 bis 1849 that er sich in Leipzig als Künstler vortheilhaft hervor, kehrte jedoch nach Chemnitz zurück, wo er als Orchestermitglied und Musiklehrer wirkte. Dort machte er, in einem Anfalle von Schwermuth, seinem Leben am 29. August 1862 ein Ende. Mit ihm ging ein hochbegabter Tonkünstler vor der Zeit zu Grabe, wie seine sehr beachtenswerthen Klaviercompositionen (eine Sonate für zwei Pianofortes, Charakterstücke, Capricen u.s.w.) unzweideutig beweisen.

Nun haben wir einige Anhaltspunkte zu Herkunft und Werdegang von Adolph Bergt, aber die wenigen Zeilen werfen mehr Fragen auf, als sie beantworten. Sein Geburtsdatum scheint nicht bekannt und es liess sich auch kein Porträt nachweisen. Ich selbst besitze die autographe Partitur einer 1850 in Chemnitz komponierten Ouvertüre für Orchester, von deren letzter Seite die Cover-Abbildung dieser CD stammt. So können wir wenigstens eine Probe der Handschrift Adolph Bergts vorweisen. Aber: was war der Grund für seinen Freitod, warum konnte er in Leipzig scheinbar nicht Fuss fassen und welches mögen weitere, ungedruckte Kompositionen gewesen sein?

Ein wenig über den künstlerischen Umkreis Adolph Bergts, verraten zwei der Widmungen: die Fantasiestücke op.9 sind dem Musikkritiker und Komponisten Richard Pohl (1826-1896) gewidmet, der vor seiner musikalischen Laufbahn Mathematik in Chemnitz und Karlsruhe studierte. Mit der Feder war er später ein glühender Vorkämpfer der Neudeutschen Richtung um Liszt und Wagner. Bergts letztes publiziertes Werk, die Clavierstücke op.10, eignete er dem Schumann-Freund und Klavierpädagogen Ernst Ferdinand Wenzel (1808-1880) zu, der lange Jahre Leiter einer Klavierklasse am Leipziger Konservatorium war. Dort zählte u. a. Grieg zu seinen Schülern, und Brahms widmete Wenzel sein Scherzo op.4. Es ist wahrscheinlich, dass auch Bergt, wie so viele andere, in seiner Leipziger Zeit bei Wenzel Unterricht nahm; ob jedoch als offizieller Schüler des Konservatoriums, bleibt unklar. Er wäre damit Enkelschüler von Friedrich Wieck.

Wer die Klavierstücke von Adolph Bergt erstmalig hört, wird von deren Originalität und Unabhängigkeit überrascht sein. Es finden sich so gut wie keine Anklänge an Mendelssohn, Chopin oder Liszt. Athmosphärisch sind einige Werke allenfalls Schumann oder Kirchner verwandt, und op.10 Nr.4 ähnelt dem frühen Brahms. Es handelt sich bei Bergt um meist breit ausgeführte, vollgewichtige Charakterstücke, die eine Fülle von Stimmungen ausbreiten und durchführen. Der Klaviersatz ähnelt in seinen Anforderungen demjenigen Schumanns. Er zeichnet sich jedoch zuweilen durch grössere Weitgriffigkeit und, wo nötig (z.B. op.7 Nr.5), auch durch Virtuosität und Brillanz aus. Die Ausgestaltung und Machart verraten Bergt als sehr fähigen, reifen Pianisten, von dem wir nicht einmal wissen, ob er öffentlich spielte. Zu bewundern ist, wie Bergt die Spannungsbögen auch über längere Strukturen aufrecht erhält. Neben kraftvollen Nummern stehen introspektive und grüblerische Stücke, die zum Teil erlesene melodische und harmonische Raffinessen enthalten. Es ist John Kersey zu verdanken, die ganz eigene Klangwelt des Adolph Bergt erstmals dem Publikum zugänglich zu machen.

Seit der Veröffentlichung dieser ersten CD mit Werken von Adolph Bergt, fand ich eine weitere Quelle zu seiner Biographie, die neue und aufschlussreiche Informationen bietet (Walter Rau: Hundert Jahre Städtische Kapelle Chemnitz. Chemnitz 1933). Darin findet sich zu Adolph Bergt auf Seite 66:
Ein sehr begabter Musiker war Adolph Bergt, der Fagott, Klarinette, Violine und Klavier erlernt hatte und mit kurzer Unterbrechung von 1838 bis 1860 dem Chemnitzer Orchester angehörte. 1847 erteilte ihm Mendelssohn-Bartholdy unentgeltlichen Unterricht in der Komposition. Er muss ein ausgezeichneter Pianist gewesen sein, den er übernahm in den Chemnitzer Konzerten nicht nur die vorkommenden Klavierbegleitungen, sondern spielte auch 1844 als Solist Mendelssohns Klavierkonzert. Darüber hinaus schuf er sich einen Namen mit einer Anzahl beachtlicher Klavierkompositionen […] Er war einer jener stillen, zartbesaiteten Poeten, die durch das Leben gehen wie Träumende. In einem Steinbruch im Zeisigwalde schied dieser Künstler in einem Anfall von Schwermut 1862 freiwillig aus dem Leben.

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