Piano music of Hans Huber (1852-1921), vol. 3
John Kersey, piano
RDR CD52
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Total time: 62 mins 54 secs
Sechs Impressionen
1. Am See – Barcarola (3’08’) 2. Impromptu-Valse (5’02”) 3. Intermezzo – Rêverie (2’06”) 4. Scherzo – Regennacht (4’07”) 5. Romanze (4’47”) 6. Humoreske (3’18”)
Jugendalbum
7. Gebet (1’24”) 8. Rondoletto (1’00”) 9. Romanze (1’16”) 10. Menuett (2’09”) 11. Perpetuum mobile (00’44”) 12. Wiegenlied (1’10”) 13. Gavotte (1’13”) 14. Kleiner Marsch (1’41”) 15. Waltzer (1’16”) 16. Variationen (2’03”) 17. Träumerei (1’38”) 18. Bourrée (1’33”) 19. Elegie (1’39”) 20. Novellette (00’59”) 21. Nachtstück (00’53”) 22. Marsch (1’25”)
Drei Stücke im alten Styl, op 14
23. Gavotte (5’16”) 24. Menuett (5’45”) 25. Bourrée (5’30”)
We are grateful to Dr. Klaus Tischendorf for supplying copies of scores for use in this recording.
Notes on the music by Dr. Tischendorf
Der Schweizer Komponist Hans Huber wurde am 28. Juni 1852 in Eppenberg bei Aarau im Kanton Solothurn geboren. Der 10jährige kam als Schüler des Solothurner Choraulen- und Partisten-Instituts unter die Fittiche des Oltener Musikdirektors Carl Munzinger, und zeigte früh auch seine kompositorische Begabung. 1870 ging er ans Leipziger Konservatorium, wo vor allem Carl Reinecke und Ernst Ferdinand Wenzel seine nachhaltigen Lehrer waren. In einer autobiographischen Notiz erinnerte sich Huber an die Leipziger Jahre: Wir alle wurden in diesem Circulum Wien, Bayreuth, Weimar und Leipzig tüchtig herumgeworfen. Huber bezieht sich auf den zu jener Zeit voll entbrannten Parteienstreit zwischen der Neudeutschen Richtung (Liszt, Wagner) und den scheinbar konservativen Meistern um Brahms. Nach seinen Leipziger Studien lebte Huber für einige Zeit als Musiklehrer in Wesserling im Elsass, ehe er sich 1877 in Basel niederliess und hier seinen eigentlichen Wirkungskreis fand. Als Pianist, Dirigent und Pädagoge hatte er entscheidenden Einfluss auf das Musikleben der alten Universitätsstadt. Er etablierte sich auch bald als Komponist, der um 1900 unbestritten die führende Persönlichkeit des Schweizer Musiklebens war, und seine Heimat aus der durch den Chorgesang geprägten Enge herausführte. Er war ab 1889 Klavierlehrer an der Allgemeinen Musikschule in Basel, der er ab 1896 als Leiter vorstand. Huber war massgeblich an der Gründung des Basler Konservatoriums beteiligt, stand dem 1900 gegründeten Schweizerischen Tonkünstlerverein vor und war ein auch international angesehener Komponist. Von 1905 bis 1918 war er Direktor des Basler Konservatoriums, musste dann aber aus gesundheitlichen Gründen das Amt niederlegen. Seine schwere diabetische Erkrankung führte auch zu seinem Tod am 25. Dezember 1921 in Locarno, wo er, neben seiner angestammten Sommerfrische Vitznau am Luzernersee, seine letzten Lebensjahre verbrachte.
Sucht man heute nach den Spuren dieses bemerkenswerten Mannes, der in seinen Werken (u. a. 8 Symphonien, vier Opern, Messen und Oratorien, neben einer Vielzahl von Liedern, Klavierwerken und Kammermusik), als wesentliches Merkmal eine unerhörte, natürliche Frische und Kraft ausstrahlt, so wird man weder in Basel noch Eppenberg fündig. Das winzige, auf einem Hochplateau oberhalb Schönenwerd gelegene Dorf, hat seinen prominentesten Bürger offenkundig vergessen. Es gibt keine Gedenktafel, und bei der Gemeindeverwaltung weiss niemand zu sagen, wo das Geburtshaus von Hans Huber zu finden ist. Immerhin haben seine Werke auf CD eine gewisse Renaissance erlebt. Alle Symphonien und weitere Orchesterwerke sind greifbar, allerdings erstarren diese gelegentlich in spätromantischer Rhetorik. Seine wohl bedeutenderen und persönlicheren Werke der Kammer-, Vokal- und Klaviermusik, sind jedoch unterrepräsentiert. John Kersey bietet nun erstmals einen nur Hans Huber gewidmeten Querschnitt aus dessen Klavierwerken.
In eine andere Welt führen die 1908 bei Simrock in Berlin und Leipzig gedruckten Impressionen. Sechs Klavierstücke von Hans Huber. Das Werk blieb ohne Opuszahl. Es mag erstaunen, hier, gemäss dem Titel, deutliche Anklänge an den französischen Impressionismus zu entdecken. Einige Nummern stehen Fauré und Debussy sehr nahe, und legen einen überzeugenden Beweis für die Bandbreite des Huberschen Klavierschaffens ab. Wie viele andere Werke, schrieb Huber diese Stücke auch für seine eigenen Konzerte – er muss demnach ein eindrucksvoller Pianist mit bemerkenswerter Technik gewesen sein.
Das weniger anspruchsvolle Jugendalbum WoO erschien 1919 bei Hug & Co in Leipzig und Zürich. 16 Stücke meist kleineren Umfangs, folgen den massgeblich von Schumann, Reinecke oder Gurlitt geprägten Mustern. Huber bringt aber auch hier des öfteren eine persönliche Note ins Spiel, die dieses bescheidenere Opus als persönliche Schöpfung erscheinen lässt.
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